Mittwoch, 13. August 2014

Schlagwoerter: , ,

Kaua'i Tei IV - Na Pali via Katamaran

Share

Auf zu Teil drei unseres "Nutze das gute Wetter bevor die Hurrikans kommen"-Programms, das ein frühes Einchecken (07.00 Uhr in Port Allen, ganz unten im Süden von Kaua'i), daher auch ein frühes Aufstehen (05.30 Uhr), eine traumhafte Crew, einen Kapitän, der Dieter Bohlen verflucht ähnlich sah, einen wunderschönen und sehr wendig durchs Wasser gleitenden Katamaran, eine absolut atemberaubend fantastische Kulisse, einen tollen Tauchgang, großartige/s Essen sowie Getränke und... ... super quirlige Delfine involvierte! :-)


Aber der Reihe nach: Die Rede ist hier natürlich von einer Katamaran-Tour entlang der Na Pali Coast von Kaua'i. Dieses Mal hatten wir uns für den Veranstalter Blue Dolphin entschieden, mit dem man in dieser tollen Kulisse sogar einen Tauchgang absolvieren kann, wobei wir wirklich unverschämtes Glück hatten, weil der edle Katamaran den Hafen heute tatsächlich verließ, obwohl die Hurrikans wohl wirklich immer näher kommen und ein paar andere Tourveranstalter ihre Boots-Touren schon gestern abgesagt hatten, dabei waren die Wasser- und Windkonditionen heute einfach perfekt zum Segeln, Tauchen und Schnorcheln an der Küste: Die Sonne schien, es gab so gut wie überhaupt keine Wellen und die Sichtweite unter Wasser war sehr gut. 

Wir checkten also gleich morgens im Blue Dolphin Laden ein, unterschrieben alle notwendigen Papiere fürs Tauchen, zeigten unsere Tauchscheine vor und lernten unseren Tauchguide kennen, während die Schnorchler nach dem Einchecken zum größten Teil sich selbst überlassen wurden. Wirklich langweilig wurde es ihnen aber bestimmt nicht, denn neben den vielen Dingen, die zum Kauf angeboten wurden, konnte man seine Aufmerksamkeit auch dem laufenden Videofilm widmen, der die Unterwasserwelt der hawaiianischen Inseln genauer beleuchtete und die Lebewesen sowohl mit englischem, als auch mit hawaiianischem Namen zeigte. Dem Film wandten wir uns, nach unserem ersten Briefing, dann auch zu: es gab noch eine Menge zu lernen! Vor allem die hier endemischen Fische konnten wir noch immer nicht gut benennen...

Dann kam der Kapitän des Schiffes, gab uns eine Sicherheitsunterweisung und nahm uns kurz darauf mit zum Katamaran. Bevor wir den jedoch betreten durften, mussten wir alle unsere Schuhe ausziehen und in einem Regal an der Anlegestelle zurücklassen. 

An Board gab es dann auf dem oberen Deck noch eine weitere kurze Sicherheitsunterweisung, bevor das Boot schließlich ablegte. Am Anfang mussten wir alle sitzen bleiben, bis wir die Hafenein- und Ausfahrt passiert hatten, in der die Wellen ein bisschen höher waren, sodass das Boot ganz schön schaukelte. Währenddessen wurden wir aber von der schaukelfesten Crew mit Getränken und Salzbrezeln versorgt, damit wir den ersten Durst und aufkeimenden Hunger schon einmal stillen konnten, bevor dann gleich nach der Hafenausfahrt das sehr leckere Frühstücksbuffet eröffnet wurde.

Kurz nachdem wir fertig gefrühstückt hatten, klang plötzlich der Ruf "dolphins, dolphins!" über die Decks und alle waren schier außer Rand und Band, als der Kapitän das Schiff drehte und die Delfine tatsächlich eine ganze lange Weile vor und neben unserem Boot herschwammen. :-) Es waren richtig viele und einige kleine Delfine waren auch dabei. Ein paar der größeren Tiere lieferten sich sogar ein richtiges Rennen und versuchten sowohl einander, als auch das Boot auszustechen, was faszinierend und zugleich auch ein bisschen lustig anzuschauen war. Das kristallklare Wasser machte uns die Beobachtung dieser wundervoll agilen Tiere sehr leicht und als der Kapitän das Boot schließlich wieder umdrehen musste, weil die Delfine in die für uns falsche Richtung schwammen, waren wir alle zwar ein bisschen traurig, aber vor allem dankbar dafür, diesen verzaubernden Augenblick miterlebt zu haben. :-) 

Nach diesem tollen Erlebnis war die Stimmung an Board noch besser und unser kurzes Sicherheitsbriefing sowie das Angucken und Prüfen unseres bereits zusammengesetzten Equipments verging ebenfalls wie im Flug, zumal quasi um die Ecke auch schon das nächste Highlight dieser Tour wartete: die Na Pali Coast. 

Dieses gigantische Felsenwerk noch einmal aus dieser völlig anderen Perspektive zu sehen, war einfach fantastisch! Die Farben, die spitzen Klippen: einfach großartig. Da fehlen einem wirklich langsam die Superlative, mit denen man dieses Naturbauwerk beschreiben kann, sodass man das Ausmaß dieser Schönheit überhaupt begreifen könnte. In eine dieser Kluften zwischen zwei Landzungen fuhr der Kapitän sogar hinein, sodass unsere Passagiere sich unter einem Wasserfall ein bisschen abkühlen konnten. Das Boot immer und immer wieder in diese winzige Bucht zu steuern und genau den Wasserfall zu treffen, während die Wellen drohten, das Boot in die Felswände zu schieben, war eine absolute Meisterleistung! :-) 

Ganz am Ende der Na Pali Coast, die unheimlich viele Höhlen hat, in denen ganz viele Seevögel hausen, drehte der Kapitän, genauso wie es auch der Hubschrauberpilot schon getan hatte, das Boot noch einmal komplett um, sodass wir die ganze großartige Küste überblicken konnten: einfach unfassbar schön! 

Danach sollten wir uns alle wasserfertig machen, denn bis zum Schnorchel- beziehungsweise Tauchort, an dem man an der recht geraden Wand noch heute den mit erkalteter Lava gefüllten Tunnel, aus dem die Lava einst nur so geschossen kam, sehen kann, war es gar nicht mehr weit. Auf dem Hinweg hatten wir an diesem schon kurz nach den Delfinen einmal gestoppt, um die Wasserdurchsichtigkeit zu überprüfen sowie um der einen oder anderen vorbeischwimmenden Schildkröte schon 'mal ein freundliches "Aloha!" entgegenzurufen. 

Kaum waren wir zurück an diesem Ort, sollten sich die Schnorchler alle am Bug des Bootes versammeln, während wir Taucher, insgesamt sechs an der Zahl, nach und nach von "Dieter Bohlen", also unserem Kapitän, zu unserem Guide ins Wasser "geschupst" wurden. Das war vielleicht ein tiefer Sprung: so einen hatten wir, glauben wir jedenfalls, noch nie... Machte aber nichts: die BCDs sorgten ja dafür, dass wir gar nicht erst so tief ins Wasser eintauchten, wie es ohne sie der Fall gewesen wäre. 

Der Tauchgrund an sich war zwar nicht sehr fisch- und korallenreich, aber dafür konnte man um so besser sehen, in welchen Formen sich die Lava unter Wasser fortbewegt hatte: es gab ganz viele breite Ritzen, tiefe Lavarinnen, einige große und kleine Felsbrocken und ganz viele fast ebene Flächen sowie zerklüftete Felsbänke. Trotz der "fehlenden" Korallen sowie Fische war der Tauchgang sehr interessant und vielfältig. Außerdem war es auch ein guter Übungstauchgang für Nina, die ständig ihre Taucherbrille "reinigen" musste, weil sie immer wieder vernebelt war, sodass Nina kaum noch etwas von ihrer doch so interessanten Umwelt erkennen konnte. Da man zur "Entnebelung" der Brille aber ja nicht jedes Mal wieder auftauchen kann, muss man das eben unter Wasser erledigen, was Nina schon seit dem ersten Tauchkurs quasi nicht mehr tun musste. Um die Brille zu entnebeln, muss man Wasser in sie lassen, das dann mit Luft aus der Nase wieder herausgeblasen werden muss. Hat aber alles noch fantastisch funktioniert. Tauchen ist wohl doch so 'was wie Fahrrad fahren: wenn man's einmal kann, kann man's anscheinend für immer.... ;-) 

Leider durften wir, als wir schließlich zurück an Board waren, nicht mehr rutschen, was sehr schade war, denn darauf hätte vor allem Stefan noch einmal so richtig Lust gehabt. Dafür aber hatten wir, so glauben wir zumindest, unter Wasser noch ein bisschen mehr Spaß als die Schnorchler an der Oberfläche, weil wir uns natürlich noch ein bisschen weiter vom Boot entfernen durften als sie. 

Auf dem Rückweg wurde dann das Lunch-Buffet eröffnet: unter anderem durften wir uns selbst Sandwiches belegen! Hmmmmm, yummie!! :-) Und Mai Thais sowie alle möglichen anderen Getränke gab es natürlich auch, sodass wir es uns so richtig gut gehen lassen konnten, während links von uns die Na Pali Coast sowie die ein oder andere Schildkröte vorbeischwebten.

Ganz zum Schluss der Tour kam er dann noch einmal, der aufgeregte Ruf "dolphins, dolphins!" Und tatsächlich tauchten sie hinter und neben unserem hübschen Gefährt auf: einer machte dabei seinem Namen (Spinner Dolphin) alle Ehre und turnte gleich zwei Schrauben hintereinander! :-) Jetzt hatten wir sie sogar noch springen sehen! Kann es einen schöneren Abschluss für so eine tolle Tour geben?! Vor allem morgens seien sie so aktiv: auf den Nachmittagstouren, die zwar auch angeboten werden, würden sie normalerweise schon jagen, sodass man sie dann oft gar nicht sähe. Und schon wieder: so viel Glück! :-)

Zurück an Land sammelten wir unsere Schuhe ein und beschlossen, das schöne Wetter noch dazu zu nutzen, ganz in den Süden der Insel zu fahren, um Po'ipu, das Touristenparadies sowie das Spouting Horn und auf dem Rückweg den Tree Tunnel in Koloea zu besuchen. Wer wusste schon, wann Iselle und Julio, die beiden Hurrikans, schließlich eintreffen würden? Geplant waren sie für morgen, 'mal sehen, ob Mauna Kea und Mauna Loa auf Big Island sowie die Vulkangöttin Pele aber nicht noch 'was daran ändern würden. Pele soll ja sehr stark, eifersüchtig und engstirnig sein, 'mal sehen, wie sie so auf Iselle reagiert... ;-)

Po'ipu jedenfalls besteht zum größten Teil aus großen Resorts, die sich quasi alle einen kleinen Strand-Park teilen, der zwar ganz nett aussah, aber leider auch ein bisschen überlaufen wirkte, was wir von den Stränden an unserer Ostseite der Insel gar nicht kannten. Allerdings muss man dazu sagen, dass das Wetter im Süden der Insel angeblich immer ein bisschen besser sein soll als auf dem Rest der Insel: im Südwesten werden wohl sogar Versuche mit Genmais und verschiedenen Getreidearten durchgeführt, die vielleicht einmal in der Wüste angebaut werden sollen. Die Bedingungen im Südwesten Kaua'is bieten sich für diese Versuche sehr gut an, weil hier einer der trockensten Orte der Erde zu finden ist. Irrsinnig, oder? Einer der feuchtesten und einer der trockensten Orte zusammen auf so einer im Vergleich recht kleinen Insel?! Ein Beweis mehr dafür, wie vielfältig die hawaiianischen Inseln eigentlich sind! :-) Langweilig wurde es uns hier jedenfalls bisher noch nicht und ihr wisst, wie schnell das bei uns gehen kann... ;-)

Zudem sind wir jetzt noch froher darüber, dass wir in Kapa'a/ Wailua wohnen, da gefällt es uns persönlich nämlich besser: es ist nicht so überlaufen und noch dazu ist es dort auch lange nicht so teuer wie in Poi'pu. Auf Kaua'i kommt man ohne Mietwagen sowieso nicht zurecht und für den Fall, dass das Wetter im Süden tatsächlich 'mal viiiiiiel besser sein sollte, ist man ja so auch in 'ner guten Stunde da. :-)

Das Spouting Horn jedenfalls ist ein Loch in den Felsen an der Küste von Po'ipu, durch das die Wellen von unten Wasser pressen, sodass es wie bei einem Gesier lautstark Wasser spuckt und damit eine Touristenattraktion geworden ist. Es ist wirklich lustig, das spuckende Loch eine Weile lang zu beobachten und gleichzeitig auch noch ein paar Schildkröten zu entdecken, die offensichtlich einen guten Platz zur Nahrungsaufnahme unmittelbar vor den Felsen entdeckt haben. Die Legende zu dem Loch ist aber eigentlich das Interessante: Einst gab es wohl 'mal einen kleinen Jungen, der dort vor der Küste fischte oder nach irgendetwas tauchte, bis er plötzlich von einem drachenartigen Wesen verfolgt wurde. Er floh in den Lavatunnel und das Wesen folgte ihm. Während der Junge am Rand des Tunnels wohlbehalten an Land klettern konnte, blieb das Wesen jedoch stecken und wütend darüber spuckt und faucht es noch bis heute! :-) Hinter ganz vielen Dingen hier in Hawai'i stecken solche Mythen, Legenden und Geschichten, die immer sehr unterhaltsam sind! Ein paar davon werden übrigens mit solch großer Überzeugungskraft erzählt, dass man sich hier und da fragt, ob sie nicht sogar stimmen könnten... ;-)

Auf dem Rückweg nach Kapa'a/ Wailua fuhren wir noch durch den Tree Tunnel, der ebenfalls eine Touristenattraktion darstellt. Ihr müsst euch quasi eine Allee vorstellen, über der die Kronen der Bäume ein fast geschlossenes Dach bilden und schon habt ihr ein gutes Bild des Tunnels vor Augen! Ganz schön dunkel ist es in diesem Tunnel im Vergleich zum sonnigen Rest der Straße. ;-)

In Lihue, das wir inzwischen aufgrund unserer vielen Durchfahrten schon richtig gut kannten, kauften wir bei Costco noch schnell eine riesige frische Pizza, einen Salat und ein Eis für Stefan sowie einen frischen Puten-Wrap und ebenfalls einen Salat und ein Eis für Nina: das würde auch noch für morgen reichen, falls die Stürme uns wirklich erreichen sollten. Und für die Tage danach haben wir ja eh schon eingekauft.

Gerade waren wir wieder in unseren hoteleigenen Pools und gehen jetzt auch relativ zügig ins Bett, wer weiß schon, wann wir die nächste Nacht durchschlafen können? Toi, toi, toi, Mauna Loa, Mauna Kea und Pele, wir glauben ganz fest an euch! :-)

Liebe Grüße
Stefan und Nina





















































































































































































0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen