Freitag, 11. Juli 2014

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Kyoto - Teil I

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So, liebe Leser, nachdem das Busterminal, wie schon beschrieben, doch leichter zu finden war, als auf dem Weg gedacht, wurden wir in eine Wartezone geschickt. Da wir leider keine Zeit mehr hatten, um noch nach einem Supermarkt für das Abendbrot zu suchen, mussten wir einfach mit dem Vorlieb nehmen, was das kleine Geschäft im Terminal zu bieten hatte. Immerhin gab es dort aber leckere Sandwiches und Reis mit verschiedenen Füllungen, wenn auch kein Sushi, was uns schon ein bisschen enttäuschte, schließlich ist das doch hier unser Haupnahrungsmittel...


Nach etwa zehn Minuten durften wir dann zu unserem Bus laufen und einsteigen. Der Gang im Bus war sehr eng, weil die Cocoons weit in ihn hineinreichten, wie ihr auf dem Bild erkennen könnt. Insgesamt gab es circa zwanzig solcher Schlafboxen, ausgestattet mit einem bettähnlichen Sitz, einem Monitor, einem Tisch und einem Spiegel. Zusätzlich lagen eine Decke und ein Kissen für jeden bereit. Es war nicht ganz leicht, sich in diesem Sitz seitlich hinzulegen, aber es war immer noch viiiiiiel besser als ein normaler Bus. Wir schliefen die circa acht Stunden fast komplett durch und waren doch noch immer ziemlich müde, als wir schließlich in Kyoto ankamen. Der Bus setzte uns pünktlich um 06.30 Uhr an der Kyoto Station ab, woraufhin wir zielstrebig zur Touristeninformation im Bahnhof liefen, die tatsächlich schon/ immer noch geöffnet hatte. Der Mann sprach prima Englisch und erklärte uns, von wo und welchen Bus wir zu welcher Haltestelle nehmen mussten. Der Bus kam auch direkt und zu unserer Erleichterung sprach nicht nur der Busfahrer Englisch, nein auch die automatische Ansage und der die Haltestellen anzeigende Monitor waren auf Englisch! :-) So war die Haltestelle natürlich schnell gefunden und keine zwei Minuten nach dem Aussteigen standen wir auch schon im Hotel. 

Der dort arbeitende Concierge konnte sich ein hilfloses Lachen nicht verkneifen, als er uns fragte, ob wir wüssten, dass wir erst ab 13.00 Uhr einchecken könnten. Ja, das wussten wir und fragten, ob wir denn unser Gepäck da lassen dürften, während wir schon einmal ein bisschen die Stadt erkunden würden. Das durften wir und als er sah, dass wir aus Deutschland sind, stellte er uns glatt dem jungen Mann vor, der ebenfalls in der Lobby stand. Martin ist auch aus Deutschland und erzählte uns, dass Deutschland soeben 7:1 gegen Brasilien gewonnen und er das Spiel in Kyoto in einer Kneipe sogar bis eben gerade live mitverfolgt habe. Wir waren schon ein bisschen skeptisch, aber er zeigte uns Beweisfotos und schon wich unsere Müdigkeit einem gewissen Unglauben sowie einer aufflackernden Euphorie. :-) Martin fragte uns, ob wir Lust hätten, mit ihm zu einer der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten in Kyoto zu fahren und wir nahmen sein Angebot gerne an, zumal der Fushimi Inari Shrine ganz oben auf Ninas Besichtigungswunschliste stand und wir ohnehin nichts mit uns anzufangen gewusst hätten, so um kurz nach sieben, mit noch sechs Stunden bis zum Einchecken. 

Der Schrein war, dank des sehr guten Busplans, leicht sowie schnell zu finden und zu unserem Glück hatten wir die Shrine-Anlage so früh doch tatsächlich ganz für uns! :-) Die Sonne stand noch ziemlich tief und tauchte die vielen orangenen Holztore in ein wunderschönes Licht. Es machte unheimlich viel Spaß, sie zu durchqueren und durch den schön angenehm kühlen Wald zu wandern. Martin verabschiedete sich nach einer Weile, da er seinen Zug nach Tokyo kriegen musste und wir entschieden uns dazu, nach einer kleinen weiteren Wanderung, gemütlich aus unserem Proviantsack zu frühstücken und uns danach ebenfalls langsam auf den Rückweg zu machen. Leider stellten wir fest, dass der Bus nur einmal in der Stunde zurückfährt und wir ihn gerade verpasst hatten. Machte aber nichts, dann sind wir eben einfach in eines der Kaffees gegangen, haben dort einen leckeren Eiskaffee getrunken und uns darüber gewundert, wie schnell doch dort die Zeit verging.

Im Bus sprachen wir darüber, dass wir genauso ein Bild im Bamboo Grove nachstellen wollten, wie es auf dem Cover des Lonely Planets abgebildet ist (eine Frau in Kimono und mit einem dieser Papierschirme). Später, als Nina dann eben so einen Kimono und einen solchen Schirm verlangte, stellte sich dann aber heraus, dass Nina die ganze Sache wohl ernster genommen hatte als Stefan und so einigten wir uns darauf, dass wir zumindest 'mal schauen wollten, was ein solch hübscher Papierschirm wohl so kosten möge. Mit 12,00€ waren wir für einen großen, schönen, rot leuchtenden Schirm dabei und damit war auch Nina "getröstet", zumal wir dann nach dem Einchecken feststellten, dass ein paar Kimonos auf unseren Betten lagen. Zwar nicht ganz soooooo schöne, aber immerhin, oder?

Auf dem Weg zurück zum Hotel kauften wir noch schnell ein bisschen Sushi (wir bekamen ja schon langsam Entzugserscheinungen) und andere Leckereien, die wir dann in der Hotellobby in einer gemütlichen Sofaecke verspeisten, während wir bei facebook allerhand lustige Dinge über den 7:1-Sieg der Deutschen über die Brasilianer lasen. Du meine Güte! 7:1?! Wahnsinn!!! Außerdem entertainten uns die hübschen Koi-Karpfen, die in einem umserem lobbyeigenen Teich ab und zu vorbeigeschwommen kamen und sich manchmal wie Wale aus dem Wasser drückten, um mit einem lauten Klatschen wieder zu landen. "Bis einer daneben fällt!", sagen wir dazu nur... ;-) So verging die eine Stunde, die es noch dauerte, bis wir einchecken durften, wie im Flug. Auf dem Zimmer unseres schicken Kyoto Rich Hotels, das im Übrigen sehr geräumig ist, weil es eigentlich für drei statt zwei Personen gemacht ist, fand Stefan dann tatsächlich eine Möglichkeit, mithilfe derer wir das Jahrtausend-Spiel in der Wiederholung sehen konnten. Und obwohl wir ja schon wussten, wie es ausgehen würde, fieberten wir trotzdem richtig mit! :-) 

Nach dem Spiel gingen wir noch kurz zum Supermarkt, kauften für Abendessen sowie Frühstück ein, verspeisten das Abendbrot in unserem gemütlichen Zimmer und fielen danach recht erschöpft, aber  noch immer ein bisschen ungläubig sowie euphorisch ins Bett.

Mehr von Kyoto erfahrt ihr dann in unserem nächsten Post! 

Liebe Grüße aus der Ferne
Stefan und Nina








































































2 Kommentare:

  1. :-) ich habe es gefunden :-)
    Bin gespannt auf weitere Bilder. Ich glaube ich erstelle dem Schaf bald eine eigene FB Seite "das Schaf auf Reisen" ;-)

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  2. Das Schaf! Juchuuu! Die Schaf-Bild-Suche hat begonnen ;-)

    Liebe Grüße von Sa und So (ja, wir hinken etwas hinterher hier im Block, aber dafür haben "wir" uns heute erstmals vom Bauch auf den Rücken gedreht!)

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